Sanierung | Schillerstraße 

Umbau und Nutzungsänderung Archivgebäude, Schwerin

BGF: 2.200m²
BRI: 5.200m³
Planungsphase: 2021-2022
Bauphase: 2022-2023
Status: fertig gestellt

AUFGABE

Bei dem Bestandsgebäude handelt es sich um den Seitenflügel zum Hauptgebäude der deutschen Rentenversicherung in Schwerin. Das Baudenkmal stand seit Jahren leer, weil für die weitere Nutzung als Verwaltungsgebäude kein Bedarf bestand. Zur Sicherstellung einer langfristigen Nutzung sollte die Umnutzung zu denkmalgemäßen Wohnungen in verschiedenen Größen geplant werden.

GESTALTUNG

Der viergeschossige Seitenflügel wurde ursprünglich in zwei Bauabschnitten errichtet (1. BA 1892/93, 2. BA 1927/28). Bei der Sanierungsplanung wurde die Charakteristik der beiden Gebäudeteile wieder herausgearbeitet. Formziegel des älteren Traktes wurden ergänzt und farblich nach restauratorischem Befund neu beschichtet.
Die unterschiedlichen historischen Deckenkonstruktionen wurden freigelegt und sind nun prägend für die Raumgestaltung.

Konstruktion

Ein Stützenraster aus Gusseisensäulen bzw. Stahlstützen dient als Tragstruktur. Die originalen Deckenkonstruktionen sind weitestgehend erhalten. Im älteren Gebäudeteil bestehen diese aus Eisengussplatten bzw. sind als Kappendecken ausgebildet. Im Gebäudeteil von 1927/28 handelt es sich um Glassteindecken. Die Außenwände bestehen aus Luftschichtmauerwerk. Das Dach ist als Flachdach mit offener Entwässerung ausgebildet und mit Bitumenbahnen gedeckt.

Nutzung

Die Umbauplanung nimmt Bezug auf die konstruktiven Gegebenheiten, die der Bestand mit sich bringt. Die nördliche Wohnung integriert als Maisonette-Wohnung die historische Eisentreppe. Die historischen Gussstützen bleiben in den Wohnräumen unverkleidet sichtbar. Im Anbau an der Westseite wurden keine Zwischendecken eingefügt, so dass hier zwei Wohnungen mit sehr großzügigen Deckenhöhen entstanden sind. Jede Wohnung verfügt über einen eigenen Außenbereich in Form von Balkonen oder Terrassen. Die Balkone sind gradlinig und zurückhaltend gestaltet und vorwiegend an der Gebäuderückseite angeordnet.
Insgesamt wurden 12 Wohneinheiten in Größen von 60 bis 170 m² zur Vermietung geschaffen.

forejt Architekten - Steffen Tannhäuser und Antje Forejt

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